Für die linksradikale Szene bedeutet die von großem medialem Interesse verfolgte Räumung der Liebigstraße 34 im Norden Berlin-Friedrichshains am 9. Oktober 2020 eine Zäsur. Das meist nur mit der Chiffre Liebig34 bezeichnete Hausprojekt, das sich selbst als »anarcha-queer-feministisch« verstand, war 30 Jahre lang ein widerständiger, meist unbequemer, nicht selten auch militanter gesellschaftlicher Rückzugsort, der weit über die linksradikale Szene Berlins hinaus identifikationsstiftend wirkte. Zugleich war die Liebig34 ein wichtiges Symbol für den sozialen Kampf gegen Gentrifizierung und Verdrängung.
Über die Biografie des Hauses, die Umstände der Räumung sowie den linksradikalen Protest dagegen spricht in unserem zweiten Podcast zum Thema Häuserkampf Tom Pflicke, Mitarbeiter der Bundesfachstelle Linke Militanz.
Diese Folge ist Teil der kurzen Reihe über Hausbesetzungen innerhalb der linken Szene.